Sonntag, 20. Mai 2018

Ich und Pädagogik

Es ist inzwischen fast zwei Jahre her, dass ich mich dazu entschieden habe,  tiefer in die Pädagogik und die soziale Arbeit einzusteigen. Da kommt ab und zu die Frage auf, warum ich studiere, was ich studiere. Pädagogik und Erziehung klingt schnell nach Schulbank drücken und nach Regeln. Dabei sind die Ziele viel komplexer und tiefgehender. Wir Erziehungswissenschaftler arbeiten mit Menschen und meistens haben wir das Anliegen, etwas zu verändern. Wie z. B. meine Freundin H., die sich für die Schulbildung in Afrika einsetzt.

Einen Bezug zu zwischenmenschlicher Kommunikation und dem Umgang mit Menschen verschiedener Art sollten wir im Normalfall haben, wenn wir uns entschieden haben, zu Erziehungswissenschaftlern zu werden. Wenn wir Kindern etwas lehren bzw. etwas dazu beitragen, dass sie beschützt aufwachsen, dann tragen wir damit einen Teil zur Zukunft bei. Und setzen da an, wo es früh genug ist, wo man die Basis schaffen kann für die gelungene Entwicklung eines Menschen.
Das heißt nicht, dass wir nur auf Kinder fokussiert wären.
Alle Altersgruppen können die Unterstützung von anderen Menschen gebrauchen. Wir leben in einer Welt, in der man sich gegenseitig braucht und auch brauchen wird. Es wird immer Menschen geben, die in Not sind, deren Kindheit nicht problemlos verlaufen ist (da kann man sich schon wieder fragen, was unter problemlos überhaupt zu verstehen ist) und die sich in einer Lebenslage wiederfinden, bei der Unterstützung einiges bewirken kann.

Wir Pädagogen wollen also die Welt ändern, könntet ihr jetzt fragen. Ich würde sagen, nein, wir verändern nicht gleich die ganze Welt, aber wir fangen im Kleinen an und legen eine positive Basis, aus der heraus die Welt veränder werden kann. Wenn wir z. B. ein Kind bei seiner Entwicklung unterstützen und dafür sorgen, dass es gut aufwächst, wird dadurch vielleicht erstmal ein kleines Menschenleben verändert.

Und dieser kleine Mensch wird irgendwann groß und dann seine weiteren Schritte tun. Zum Beispiel den Friedensnobelpreis gewinnen oder, wenn wir mal bescheidener denken, das Abitur schaffen, woraufhin der angestrebte Traumjob folgt.
Ich glaube, wir könnem mehr verändern, als wir denken. Wenn wir die Basis für etwas legen, kann das große Folgen für die Zukunft haben.

Als Erziehungswissenschafts-Studentin lerne ich zudem viel über Menschen, habe ich festgestellt. Menschen können ziemlich unterschiedlich sein, manchmal anstrengend, manchmal inspirierend - aber die Arbeit bleibt immer spannend. Wenn man einen Job hat, in dem man sich mehr mit Menschen auseinandersetzen muss als mit Technik, Zahlen oder Texten, dann weiß man meistens nie, was einen erwartet, wenn man zur Arbeit geht. Ich kann mir nichts Besseres vorstellen, auch wenn das viele, die ich kenne, verwundern mag. Der Umgang mit Menschen (ja, auch mit schwierigen Menschen) ist etwas, das mich jeden Tag aufs Neue fasziniert, immer und überall. Deshalb, liebe LeserInnen, habe ich angefangen, Erziehungswissenschaft zu studieren.

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