Sonntag, 14. Oktober 2018

Mit einer Prise Humor...

"Wie nennt man einen Matrosen, der sich nie wäscht?", fragte ich I., das Kind, dass ich regelmäßig sitte, und beantworte nach einer Weile die Scherzfrage mit: "Ein Meerschweinchen." Von solchen Witzen, egal, wie flach sie sind, kann I. nie genug kriegen, ganz besonders nicht vorm Schlafengehen. Ein wenig was zu lachen muss sein, bevor sie ins Reich der Träume abdriftet.

Erst kürzlich habe ich mich mit dem Thema Lachyoga beschäftigt und damit, wie entspannend und erfrischend es sein kann, einfach mal laut loszulachen. Nun komme ich zu dem Thema Humor. Ich mag Menschen, die Humor haben und sich nicht zu schade sind, sich selbst auch mal gründlich auf die Schippe zu nehmen. Wie beispielsweise Blondinen, die einen Blondinenwitz nach dem anderen erzählen. Humor macht Menschen sympathisch, finde ich, und kann vielen angespannten Situationen ihre Schärfe nehmen.

Ich glaube, manchmal nehmen wir das Leben einfach zu ernst, und davon schließe ich mich selbst auch nicht aus. Wenn eine Sache schiefgeht, uns ein Teller in der Küche in Scherben zerspringt, wir den Bus nicht mehr kriegen oder unser letztes Date nicht wie erhofft verlaufen ist, denke ich, kann es hilfreich sein, das Ganze aus der Sicht des Komischen zu betrachten statt Trübsal zu blasen. Bei wie vielen Dingen, die wir vor Jahren gemacht haben und die wir zu dem Zeitpunkt gar nicht witzig fanden, können wir nun lachen, wenn wir unseren Freunden davon erzählen?

Ich kann jetzt beispielsweise darüber lachen, wenn ich daran denke, wie ich mit fünfzehn in der Nähe der Zugspitze das erste Mal Snowboard gefahren und dabei im Tiefschnee stecken geblieben bin, weil mein Begleiter und ich versehentlich die Piste für Fortgeschrittene gewählt hatten. Oder wie ich bei meinem Job als Pizzafahrerin bei Joey's nach dem Abitur versehentlich 12 Cent statt 12 Euro bei einer Kundin per Kartenzahlung abgebucht hatte. Mir fallen noch unzählige weitere Geschichten ein, die im Nachhinein einfach unglaublich komisch sind, während ich in der damaligen Situation eher aufgeregt hätte.

Natürlich gibt es Dinge, die sind an sich eher traurig und dramatisch als witzig, zum Beispiel bei politischen Themen oder Krankheiten. Und doch sind es gerade Dinge, die mit einer kräftigen Portion Galgenhumor und Sarkasmus ins Lächerliche gezogen werden und den Personen, die darüber schmunzeln, somit nachhaltig in Erinnerung bleiben. So hat es mir auch meine Zirkusdirektorin C. einmal erklärt.
Humor kann ein wenig Leichtigkeit und Unbeschwertheit in all die Ernsthaftigkeit unseres Leben bringen und dafür sorgen, dass wir gewisse Situationen besser aushalten. Manchmal ist es die bessere Wahl, einen Witz zu machen statt sich aufzuregen. Lass uns das nicht vergessen, liebe Leser und Leserinnen. Humor ist schließlich der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt.

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